Schatzkanzlerin Reeves kündigt Zugang zu Exportfinanzierung an.
Die britische Schatzkanzlerin Rachel Reeves will heimische Unternehmen, die kritische Mineralien importieren, mit staatlich geförderten Krediten unterstützen, damit sie ihre Abhängigkeit von China verringern können. Dies berichtete unter anderem Bloomberg (Paywall) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Importeure von Rohstoffen wie Lithium, Graphit und Kobalt, die für die Produktion im Vereinigten Königreich bestimmt sind, sollen Zugang zu der heimischen Exportkreditagentur UKEF erhalten. Damit werde eine bisher bestehende Finanzierungslücke geschlossen, zitiert die Financial Times (Paywall) eine weitere Quelle. Die neue Initiative soll Finanzierungsverträge mit Lieferanten in rohstoffreichen Commonwealth-Ländern wie Australien erleichtern, so die von Bloomberg genannten Personen. Offiziell soll die Maßnahme im Haushaltsplan nächste Woche angekündigt werden.
Wie viele andere westliche Länder will das Vereinigte Königreich angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen seine Lieferketten für strategische Sektoren wie Erneuerbare Energien und Verteidigung diversifizieren. Neue Rohstoffpartnerschaften spielen dabei ebenso eine Rolle wie mehr heimische Förderung und Recycling. In der Vergangenheit wurde verschiedenen Projekten bereits staatliche Förderung zugesagt, neben der Unterstützung von Forschungs- und Industrieprojekten sorgte vor allem der Kauf einer angeschlagenen Halbleiterfabrik durch die britische Regierung für Schlagzeilen.
Andere europäische Länder wie Frankreich, Italien und zuletzt Deutschland haben zusätzlich staatliche Rohstofffonds aufgesetzt, um Investitionen in heimische und ausländische Projekte zu erleichtern.
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